„short is the pain, long is the ornament“

Die eigentliche Bedeutung des Tätowierens ist es

  • die Stammeszugehörigkeit und die Ranghöhe, innerhalb des Stammes, sichtbar zu machen.
  • Initiationsriten, um beispielsweise den Übergang in das Erwachsenenalter zu symbolisieren.
  • Schutzzeichen auf der Haut zu tragen.
  • ... je nach Volk etwas unterschiedlich.

Selbst bei den Japanern, die als erste das Tätowieren mit modernen Werkzeugen ( Nadeln und Stöcke anstatt Fischknochen, Zähne oder scharfe Steine etc) betrieben haben, und damit den Beruf des Tätowierers erschaffen haben, hat es diese Bedeutung nie ganz verloren.

 

Nun ist, in der heutigen Zeit (auch durch den Hype), einiges davon in Vergessenheit geraten. Perfektion und Ausgefallenheit der Motive haben den Platz der ursprünglichen Bedeutung von Tätowierung eingenommen. Das "außergewöhnlich sein" steht im Vordergrund.

Ich persönlich finde das sehr schade. Nicht, dass ich das Streben nach Perfektion schlecht machen möchte, oder gar die Kreativität mancher Kollegen in Frage stellen will. Ich denke aber dass der Vorgang des Tätowiert werdens noch immer etwas in einem verändert.

Eine Tätowierung sollte so individuell sein wie der Mensch, der sie trägt. Dazu benötige ich etwas Zeit mit meinem Kunden. Ein bisschen reden und Ideen austauschen. Wenn man sich dann auf ein Motiv geeinigt hat, beginne ich zu entwerfen und zu zeichnen. Beim nächsten Treffen bespricht man das Motiv und es werden eventuell noch Änderungen vorgenommen — so lange bis der Kunde zufrieden ist. Dann erst wird Tätowiert.

Das ist meine ganz persönliche Philosophie, die hinter meiner Arbeit steht.